Eine weitere Optimierung der Absaugung in der Werkstatt (nicht nur für die Fräsmaschine) ist ein Zyklonabscheider.
Das physikalische Prinzip ist recht trivial: Der Schmutz wird tangential mit hoher Geschwindigkeit in einen Kegel getrieben und zirkuliert dort durch die Fliehkraft nach außen gedrückt in Richtung Schwerkraft. In der Mitte des Wirbels, wo sich quasi fast keine Partikel mehr befinden, wird zum Staubsauger (oder prinzipiell jedes Unterdruck erzeugende Gebläse) abgesaugt. Der Schmutz landet also in einem zweiten Behälter vor dem Staubsauger und setzt so keine Staubsaugerfilter mehr zu. So jedenfalls die Theorie.
Auf der Suche nach verschiedenen Lösungen stößt man auf einige Ansätze: Bearbeitete Straßenleitkegel, ineinandergeschachtelte Blumentöpfe oder komplett selbst produzierte (gedruckte) Kegel. Daneben gibt es aber auch die elegante Variante, den „Dust Deputy“ bzw. „Dust Commander“. Mit teilweise 75€ für ein gespritztes Kunststoffteil ist mir das klar zu teuer, aber der Chinese hat ja für gewöhnlich Alternativen parat: Ich habe bei Aliexpress einen Zyklon für umgerechnet etwa 24€ bestellt. Nach etwas Wartezeit kam ein sehr robuster Trichter im Bomben-, Klima- und Wasserfesten Styropor-Klebeband-Gebinde an. Mit dabei waren überraschenderweise zwei kurze Rohrstücke, eine Bohrschablone zum Aufkleben, die passenden Schrauben und sogar zwei Rohrschellen. Über den Lieferumfang kann man sich also bei dem Preis wirklich nicht beklagen. Vorausgesetzt es funktioniert wie versprochen, lohnt sich meiner Meinung nach die Penetration eines Pylons nicht, zumal man noch eine Stützkonstruktion benötigt, um ihn überhaupt vernünftig befestigen zu können.
Neben dem vorhandenen Staubsauger werden zur Vervollständigung noch ein zweiter Schlauch, ein Auffangbehälter für den Schmutz und eventuell diverse Schlauchadapter, Reduziermuffen, etc. benötigt.
Ich bediene mit bei Schlauch + Behälter an den Überbleibseln eines dem Bürstenfeuer erlegenen Kärcher Saugers. Der Behälter ist leicht und kompakt und hat vorallem schon praktische Rollen montiert.
Die zöllischen Anschlüsse passen für unsere deutschen Schläuche nicht ideal, weshalb etwas improvisiert werden muss, sofern man nicht auf teure Reduziermuffen zurückgreifen möchte. Mit Tape, Schrumpfschlauch und den Schlauchschellen wurde der Schlauch an den „Eingang“ des Trichters angepasst.
Für den „Ausgang“ habe ich mit einem dicken Bohrer einen Ring aus einer Dämmplatte gebohrfräst, ausgeschnitten und auf Maß gebracht.
Das Staubsaugerrohr sollte so straff sitzen, ebenso der Ring im Zyklon. Gesichert und abgedichtet wird noch mit Heißkleber, dann hält die Konstruktion bombenfest.
Aus der MDF Platte* wurden zwei Deckelteile geschnitten. Der kleinere Innenring zentriert den Deckel, während der große den Behälter abschließt.
* Bitte beachten: Ich wurde beim Material aufmerksam gemacht, dass MDF luftdurchlässig ist und somit nicht zu 100% abdichtet. Also entweder ordentlich mit Lack, Harz, Leim, Folie o.ä. versiegeln, oder ein anderes Material verwenden.
Das ganze verschraubt und die Bohrschablone mittig aufgeklebt können die Funktionslöcher und Ausschnitte gesägt werden.
Provisorisch zusammengesteckt sollte nun ein erster Test mit dem zu genüge entstandenen Dreck erfolgen.
Man sieht sehr schön, wie der Staub in Spiralen den Zyklon entlang in den Behälter fliegt!
Ergebnis: Abfall im Behälter – Staubsauger leer! Genial!
Nach erfolgreichem Funktionstest wurde alles nochmal schick gemacht, so schaut es doch halbwegs professionell aus. An die zwei Laschen auf dem Holzdeckel sollen später noch Klammern gebaut werden, mit denen sich der Deckel sichern lässt. Das Vakuum erzeugt zwar genug Unterdruck, dass das nicht von selbst passiert, aber sicher ist sicher.
Abschließend sei gesagt, der chinesische Zyklon ist sein Geld absolut wert! Die Funktion ist tadellos, endlich gibt es keine verstopften Filter mehr und der feine Staub wird vom Sauger nicht mehr durch den Raum geschleudert.
Von meiner Seite ist ein Nachbau absolut empfehlenswert und auch recht kostengünstig, wenn man die ein oder anderen Teile rumliegen hat.